In einigen Mitgliedsländern der EU ist das digitale COVID-Zertifikat bereits Realität. Dazu gehören zum Beispiel Frankreich, Italien, Kroatien, Dänemark und seit gestern auch Spanien. Angesichts dieser neuen Situation stellt der EU-Kommissar für Justiz, Didier Reynders, fest, dass es „eine Debatte“ über die Preise des PCR-Tests in den Ländern der Europäischen Union gebe. Das meldete die spanische Zeitung El Diario.
Kostenbegrenzung für PCR-Test – Diskussion in ganz Europa
„Unsere Diskussionen (über das Zertifikat) hat in vielen Mitgliedsstaaten eine wichtige Debatte über den Preis der Tests ausgelöst. Und ich bin sicher, dass wir in den kommenden Wochen weitere Entwicklungen über die Kosten in verschiedenen Ländern sehen werden“, sagte Reynders bei einer Debatte im Europäischen Parlament. Denn die Kosten würden weiterhin eine finanzielle Diskriminierung bei Reisen für Menschen darstellen, die noch keinen Zugang zur Impfung haben.
Die zusätzlichen Kosten für die PCR-Tests für ungeimpfte Bürger waren ein bereits vor Wochen Streitpunkt in den Verhandlungen zwischen Rat und Parlament für das digitale Coronavirus-Zertifikat. Viele Abgeordnete der südeuropäischen Länder forderten eine Begrenzung des Preises, um so Reisen attraktiver zu gestalten. In vielen Ländern stellt die Begrenzung aber ein finanzielles Problem dar. Schlussendlich kam es zu keiner Einigung.
Kostenlose Tests seien wichtig für Freizügigkeit vieler Bürger
Der Kommissar erinnerte daran, dass, obwohl die EU-Ebene keinen Konsens für kostenlose Tests finden konnte, die Verordnung „die Wichtigkeit von universellen und erschwinglichen Tests für alle Bürger“ unterstreicht. Besonders für diejenigen, die die Grenze täglich aus persönlichen und arbeitsbezogenen Gründen überschreiten müssen.
Reynders fügte hinzu, dass die Kommission zusätzliche 100 Millionen Euro für den Kauf von Tests bereitgestellt hat. In der Debatte begrüßte der Kommissar die Einigung über das europäische digitale Zertifikat, das am Mittwoch mit einer Schlussabstimmung im Plenum bestätigt werden soll. So hofft man, die Freizügigkeit der Europäer erleichtern und zur schrittweisen Aufhebung der Beschränkungen in den Mitgliedsstaaten beitragen zu können.
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Mehrere Länder haben bereits damit begonnen, die Einreisebestimmungen für EU-Bürger an die Anforderungen der neuen Verordnung anzupassen. Das ist zum Beispiel in Frankreich der Fall, wo die Regierung ab morgen wieder touristische Reisen erlaubt.