Über eine Frist von zwei Wochen wird Indonesien Einreisen für Touristen sperren. Dies kündigte gestern der Außenminister Retno Marsudi an. Zuvor hatte Indonesien schon vor Weihnachten härtere Corona-Maßnahmen eingeführt.
Einreiseverbot ab dem 1. Januar
In Effekt tritt diese Maßnahme ab dem 1. Januar. Bereits jetzt blockt das südostasiatische Land schon Einreisen aus Großbritannien. Für Besucher Europa und Australien gelten zudem strengere Maßnahmen als sonst. Vom Einreiseverbot betroffen ist auch das beliebte Flugziel Bali. Gerade um diese Jahreszeit ist es ein beliebtes Urlaubsziel für Touristen aus aller Welt.
Bereits Anfang des ablaufenden Jahres führte Indonesien eine solche Sperre ein. Dabei machte das Land jedoch Ausnahmen für Geschäftsreisende. Solche Ausnahmen gibt es nun nicht mehr. Die neue Einreisebeschränkung gilt für alle außer hochrangige Regierungsvertreter aus dem Ausland.
Inzidenz ist im Vergleich mit Europa niedrig – dennoch sind Krankenhäuser ausgelastet
Derzeit hat das Land noch eine vergleichsweise niedrige 7-Tage-Inzidenz. Mit 17,3 ist sie um fast das 10-fache niedriger als in Deutschland. Allerdings ist die Letalitätsrate im Gegenzug einiges höher als in Deutschland – 2,98% gegenüber 1,86%.
Würde sich eine neue, ansteckendere From des Corona-Virus ausbreiten, könnte dies das Gesundheitssystem schneller überlasten als in Deutschland. Bereits jetzt nähern sich, Reuters zufolge, die Krankenhäuser in Indonesien der Vollauslastung. Derzeit sei die Kapazität in Jakarta zum Beispiel zu 84% ausgelastet. Andere Regionen wie Ost-Java oder West-Java sind ähnlich hoch ausgelastet.
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Im asiatischen Vergleich liegen in Indonesien mit fast 720.000 Infektionen und fast 21.500 Toten mit die höchsten Zahlen des Kontinents vor. Die Wahrnehmung in Asien und Indonesien selbst ist also eine andere als hierzulande.