Mitten im UNESCO-Welterbe und Naturschutzgebiet entsteht derzeit auf 60 Hektar Land ein riesengroßer Tourismus-Park. Greenpeace Österreich und Greenpeace Ungarn gehen juristisch gegen das große Bauprojekt vor. Darüber berichtet Euro News.
Der Neusiedler See – seit über 20 Jahren UNESCO-Welterbe
Der Neusiedler See liegt im Burgenland zwischen den Alpen und der Puszta. Er ist Mitteleuropas größter Steppensee und ebenso der größte abflusslose See Europas. Dazu ist er auch noch Österreichs jüngstes Welterbe. Er liegt sowohl auf österreichischem als auf ungarischem Gebiet, wobei der weitaus größere Teil auf österreichischer Seite liegt. Durch seine
Ungarn will das Gebiet in eine touristische Attraktion verwandeln
Mithilfe einer auf Tourismus spezialisierten Firma namens Nonprofit Limited erbaut Ungarn derzeit ein Tourismuszentrum. Es besteht aus aus einem riesigen Jachthafen, der 850 Anlegeplätze bietet, einem 100-Zimmer-Hotel, vielen weiteren Tourismus-Einrichtungen, einem Fußballplatz mit Kunstrasen und einer Sporthalle sowie ein mehrstöckiges Besucherzentrum soll nun auf dem UNESCO-Welterbe und Naturschutzgebiet erbaut werden.
Der Staat hat mit dem Tourismus-Entwickler Nonprofit Limited den Plan für den Megapark entwickelt. Die Tochter vom Regierungschef Viktor Orban soll auch an den Planungen mit beteiligt sein, wie Euro News angibt.
UNESCO und Greenpeace gehen gegen das Projekt vor
Viele Menschen sind nicht begeistert von diesem Projekt und wollen Gegenmaßnahmen einleiten. Greenpeace klagt gegen dieses riesen Bauprojekt. Es wird den Verantwortlichen in Ungarn vorgeworfen, den zuständigen Behörden im Burgenland nicht informiert zu haben. Aufgrund der Grenznähe hat der Tourismus auch Umweltauswirkungen auf Österreich. Das riesen Projekt würde zudem große Teile an Schilfgebieten zerstören. Der See soll ohnehin schon von Austrocknung durch Verschlammung bedroht sein.
Katalin Rodics von Greenpeace Ungarn hatte in einem Interview berichtet, dass die Flächenbauten alle größer sind, als die angefochtene Umweltgenehmigung zulassen würde. Für ein Mehrfamilienhaus mit 26 Wohnungen zum Beispiel gibt es gar keine Umwelt oder Baugenehmigung. So wächst der Wiederstand auf ungarischer Seite des Neusiedler Sees immer weiter.