Die italienische Regierung hat ein Verbot für Kreuzfahrtschiffe in Venedig erlassen. Diesen ist es nicht länger gestattet, das historische Zentrum von Venedig anzufahren, wie Reuters berichtet.
Historisches Zentrum von Venedig – Verbot für Kreuzfahrtschiffe
Das Verbot betrifft sowohl Container-Schiffe als auch große Kreuzfahrtschiffe, die für die Tourismusbranche von Venedig großer Bedeutung sind. Der Entscheidung der italienischen Regierung geht eine Stellungnahme der UNESCO voraus, sagte der Kulturminister des Landes, Dario Franceschini.
Das Verbot von Schiffen zum Stadtzentrum ist seit vielen Jahren ein kontroverses Thema in Venedig. Laut Kritikern tragen die großen Touristen-Kreuzer zur Umweltverschmutzung und Erosion bei. Zudem ruinieren die großen Schiffe das Stadtbild in den Augen vieler Einwohner. Vertreter der Tourismus-Industrie führen dagegen an, dass es an Alternativhäfen fehlt, die Kreuzfahrtschiffe stattdessen anlaufen können.
Auch im Zuge der Pandemie scheint sich nun die Gelegenheit ergeben zu haben, Kreuzer aus Venedig zu verbannen. Der Kulturminister bezeichnete das Verbot als „eine richtige Entscheidung, auf die man seit Jahren gewartet hat“.
Alternativhafen Marghera
Das italienische Reise-News-Portal L’agenzia di viaggi berichtet, dass vorübergehend der Hafen von Marghera für Kreuzfahrtschiffe zur Verfügung steht. Marghera ist ein indstriell geprägter Stadtteil von Venedig. Als „hässliche Schwester“ von Venedig und als Anlaufshafen für die Industrie gilt die Notlösung mit Marghera nicht als optimal.
Das Verkehrsministerium von Italien hat daher einen Ideen-Wettbewerb in die Wege geleitet, um auch dauerhaft eine gute Lösung für das Anlaufsproblem in Venedig zu finden.
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Schon in der Vergangenheit hat Venedig den Schiffsverkehr begrenzt und eingeschränkt. 2014 gab es bereits ein ähnliches Verbot wie die italienische Regierung es jetzt wieder umgesetzt hat. Das Verbot von 2014 hat ein Gerichtsurteil jedoch wieder aufgehoben.